Omega 3 Fettsäuren kommen als Nahrungsergänzungsmittel in Kapselform mehr und mehr in Mode, da stellt sich die Frage, ob diese Entwicklung eine Wirkung aus gezielten Marketingmaßnahmen oder durch wissenschaftliche Erkenntnisse fundiert ist. Aber auch die unterschiedlichen Produkte und Preise auf dem Markt sind erklärungsbedürftig, so bietet z.B. ISODIS NATURA Kapseln mit 95% Omega-3 Fettsäuren Anteil an, andere Anbieter haben Kapseln mit 15% oder 30% Omega-3 Anteil.
Grundsätzlich sind mehrfach ungesättigte essentielle Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren) lebenswichtig für den menschlichen Organismus. Sie kommen in natürlicher Form in zahlreichen Lebensmitteln in Form tierischer und pflanzlicher Fette vor. Sie werden als „essentiell“ bezeichnet, weil der menschliche Organismus diese Fettsäuren nicht selber produzieren kann, sondern Sie dem Körper von außen zugeführt werden müssen, entweder über die Ernährung oder als Nahrungsergänzung. Sie bilden das Grundgerüst aller Zellmembranen und auch der Neuronen im Gehirn und sind somit nicht verzichtbar!
Unterschieden werden die zwei Familen der essentiellen Fettsäuren „Omega-3“ und „Omega-6“, Unterscheidungsmerkmal ist die Stellung der Fettsäurendoppelbindung. So findet man Omega-3 Fettsäuren vornehmlich in Nüssen, Raps oder Leinsamen sowie in Fischen und insbesondere in Fischen der kalten Ozeane. Omega-6 Fettsäuren dagegen findet man in den gängigsten Pflanzenölen.
Das richtige Verhältnis ist entscheidend
Das körperliche und geistige Wohlbefinden wird also von den Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren entscheidend bestimmt. Wesentlich hierbei ist das richtige Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 Fettsäuren, welches nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen bei 4:1 liegen sollte (Omega-6 zu Omega-3). In unseren westlichen Gesellschaften liegt das Verhältnis allerdings bei 10:1, im Extremfall sogar bei 25:1 – gepaart mit einem viel zu hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie sie in Butter oder anderen tierischen fetten vorkommen.
Ausgangspunkt sind dabei unsere veränderten Essgewohnheiten, die der natürlichen Einnahme von Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren zuwider laufen und zu diesem eklatanten Missverhältnis geführt haben. So sind die Nahrungsergänzungsmittel entwickelt worden, um dem Körper die notwendigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren zuzuführen und das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Auf die Zusammensetzung kommt es an
Die zahlreichen Produkte auf dem Markt unterscheiden sich in erster Linie in der Zusammensetzung der Kapseln, also beim Anteil der Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren. Das äußerst sich auch in den stark unterschiedlichen Preisen der Produkte, denn hochdosierte Kapseln sind naturgemäß teurer als niedrigdosierte Kapseln mit anderen Zusätzen. Hier sollte insbesondere darauf geachtet werden, dass die ergänzenden Öle häufig kalorienreich und nicht gesundheitsfördernd sind.
Für die Dosierung wurde z.B. von der WHO eine Empfehlung von 2g Omega-3-Fettsäuren als tägliche Zufuhr ausgesprochen. Hier sollte aber zwischen den Empfehlungen für die allgemeine Bevölkerung und den Empfehlungen für spezielle funktionelle Ziele unterschieden werden.
Für spezielle funktionelle Ziele werden die unterschiedlichen Arten von mehrfach ungesättigten Fettsäuren entsprechend kombiniert, so dass der gesundheitliche Ansatz gezielt angesprochen werden kann, die häufigsten sind z.B.
- ALA (alpha-Linolensäure),
- EPA (Eicosapentaensäure),
- DHA (Docosahexaensäure)
So ist z.B. EPA besonders für das emotionale Gleichgewicht wichtig, allerdings im Fischfleisch gegenüber DHA deutlich unterrepräsentiert, weswegen Produkte für das emotionale Gleichgewicht einen erhöhten Anteil an EPA aufweisen sollten. Aber auch Kinder sollten ein ausgewogenes Verhältnis zu sich nehmen.